Lingen (Ems). Während der Corona-Pandemie wurden auch Sportvereine von den Regelungen eingeschränkt. Das Vereinsleben konnte in den letzten Monaten nicht wie gewohnt stattfinden und viele Trainingseinheiten mussten ausfallen. Über dieses Thema hat der Kreisverband der Jungen Union (JU) Lingen beim Sechsten Digitalen Stammtisch gesprochen. Zu Gast waren Michael Koop, Präsident des Kreissportbundes (KSB) und Christoph Penning von der DLRG Niedersachsen.

„Freizeitsport brauchen wir, können wir, müssen wir machen.“
Während einige Sportarten in den letzten Monaten aufgrund der Hygienebestimmungen
nicht immer umsetzbar waren, konnten andere Sportarten mit einigen Einschränkungen wie
gewohnt stattfinden. Laut Koop sei dies auch wichtig, da Sport nicht nur eine reine
Freizeitbeschäftigung sei. Mannschaftssport bilde auch weiter. Die sozialen Aspekte des
Sports spielen dabei eine große Rolle. Die Digitalisierung nahm in den letzten Monaten auch
im Sport einen größeren Platz ein. Viele Seminare, Fortbildungen, Sitzungen und
Versammlungen mussten digital stattfinden. Aber auch das Angebot an digitalen
Sportübungen ist gewachsen. So wurde versucht das Vereinsleben fortzuführen und
Austritten aus den Vereinen entgegenzuwirken. Um auch nach der Corona-Pandemie die
Mitglieder in den Vereinen zu halten und neue zu gewinnen, sind insbesondere gut
ausgebildete Trainer und Übungsleiter, die häufig ehrenamtlich arbeiten, nötig. Auch die
Schulen spielen eine wichtige Rolle, um Sport zu transportieren.
„Schwimmen lernt man nur durch Schwimmen“
Schwierig wird das Training während der Pandemie besonders für Schwimmer*innen, da nur
die wenigsten ein eigenes Schwimmbecken besitzen. Trotz des fehlenden Trainings muss sich
die DLRG Niedersachsen derzeit keine Sorgen über den Nachwuchs machen. Von den über
90.000 Mitgliedern sind 58.000 unter 26 Jahre alt. Den Nachwuchs gewinnt die DLRG
hauptsächlich über die Schwimmkurse. Diese konnten in den letzten Monaten allerdings nicht
stattfinden. Hinzu kommt, dass viele Schwimmbäder in den letzten Monaten schließen
mussten und andere Bäder kurz vor der Schließung stehen oder dringend saniert werden
müssen. Besonders für kleinere Kommunen ist es schwer ein Schwimmbad zu unterhalten, da
die Kosten hierfür zu hoch sind. Durch die Corona-Pandemie wurde die Situation in vielen
Kommunen noch verschärft. Es gibt zwar ein Förderprogramm für Hallenbäder und
Sportstätten in Niedersachsen, dieses Programm reicht allerdings nicht aus, um alle
Kommunen zu unterstützen. Durch die langen Wartelisten für Schwimmkurse und die
Schließungen der Schwimmbäder steigt die Zahl der Nichtschwimmer stark an.
„Hallenbäder sind wichtig, um Überleben zu lernen“
Die DLRG Niedersachsen ist nicht nur Mitglied des Landessportbundes, sondern auch ein Teil
der Helfenden Sieben, d. h. dem Rettungswesen. Während des Trainings werden
Rettungsschwimmer ausgebildet, die später andere Leute vor dem Ertrinken retten können.
Durch die fehlenden Trainingsmöglichkeiten fehlt es auch an Rettungsschwimmern.
Laut Penning muss also zwischen einfachem Sport und Rettungssport unterschieden werden.
Der DLRG muss auch während Corona die Möglichkeit zum Trainieren gegeben werden, damit
Menschenleben gerettet werden können.

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